925 Millionen Menschen hungern weltweit, so der Welthungerindex 2010 (pdf-Version), der vom International Food Policy Research Institute und der Welthungerhilfe erarbeitet wurde. Das sind über 15% der gesamten Menschheit. Gegenüber dem vorherigen Jahreszeitraum zeigen sich kaum Verbesserungen; die Verbesserung der letzten 20 Jahre sind fast ausschließlich auf den wirtschaftlichen Aufstieg Chinas zurückzuführen. 2,2 Millionen Kinder sterben im Jahr durch Mangel- und Unterernährung. In 29 Staaten herrscht Hunger, vor allem Sub-Sahara-Afrika und Südasien. Wie die meisten anderen Millenniumsziele wird nach Schätzungen der Welternährungsorganisation FAO auch die Halbierung der Zahl der Hungernden bis 2015 nicht erreichbar sein.
Unterdessen wandern in den Industriestaaten über die Hälfte der produzierten Lebensmittel direkt in den Müll. Davon sind die meisten Lebensmittel noch in einwandfreiem Zustand – sie entsprechen nur nicht den, meist rein optischen, Kriteriren der Lebensmittelindustrie und des Handels. Mit nur einem Drittel der Menge an Lebensmitteln, die in den Industrieländern weggeworfen werden, könnte man den Welthunger besiegen. Durch die dadurch steigenden Lebensmittelnachfrage tragen die Menschen in den Industrieländern damit auch direkt eine Schuld an steigenden Nahrungsmittelpreisen in den Entwicklungsländern.
Die Dokumentation “Frisch auf den Müll: Die globale Lebensmittelverschwendung” in der ARD hat dieses Thema beleuchtet. Die vollständige Dokumentation findet sich (zur Zeit noch – “dank” des Rundfunkstaatsvertrages) in der ARD-Mediathek. Hier der Trailer dazu:
http://www.youtube.com/watch?v=0WYi_mWrLic
Die Macher des Films haben außerdem ein Blog ins Leben gerufen, auf dem Informationen zum Thema, aber vor allem Tipps, um selber zu vermeiden, Lebensmittel wegzuwerfen, zusammengestellt sind. Weitere Informationen gibt es auch beim Spiegelfechter, und auf Telepolis findet sich ein Interview mit dem Filmmacher.
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