Zombies und die internationale Politik

Die Piraten im Berliner Abgeordnetenhaus haben eine kleine Anfrage  zum Thema “Ist Berlin für den Fall einer Zombie-Katastrophe gerüstet?” gestellt. Die Antwort jedoch zeugt von einer fatalen Unterschätzung des Themas – offensichtlich wappnet man sich zumindest in Berlin nicht für diesen Fall. So weit, so schlimm. Doch was, wenn es nicht nur eine Stadt, nicht nur ein Land betrifft, was, wenn die Zombie-Apokalypse die ganze Welt bedroht? Wie könnte, wie sollten die  Staaten der Lebenden dagegen vorgehen?

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Zombies in den Theorien der internationalen Beziehungen

j9388Zum Glück hat sich die Politikwissenschaft dieses Problems bereits angenommen. So hat beispielsweise Daniel W. Drezner, Professor für Internationale Politik, zu diesem Thema  in der angesehenen politikwissenschaftlichen Fachzeitschrift “Foreign Policy” die Artikel Theory of International Politics and Zombies und Night of the Living Wonks, sowie auch ein eigenes  Buch, Theories of International Politics and Zombies, veröffentlicht. Dabei versucht er zu zeigen, wie die verschiedenen Theorien der internationalen Beziehungen eine globale Zombie-Bedrohung analysieren würden und welche Lösungsmöglichkeiten sie aufzeigen könnten.

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Guido Knork: Saurons Schergen

Ein kleines Webfundstück, das die Geschichtssendungen von Guido Knopp, besonders die zum Zweiten Weltkrieg (“Hitlers Helfer” usw.), parodiert – und auf Mittelerde anwendet:

http://www.youtube.com/watch?v=6exNmNoyP1E

Mit den typischen Elementen der Knopp-Sendungen, natürlich auch mit dem obligatorischen

Davon haben wir alle gar nichts gewusst!

 

Auch sehr schön ist natürlich noch dieses klassische Video von Extra 3:

http://www.youtube.com/watch?v=iZwmDExNWzY

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Die Stunde der Populisten

“Wo waren Sie, als Sie vom Rücktritt Karl-Theodor zu Guttenbergs erfuhren?” Der Spiegel schreibt, dass in diesen Tagen die Legende des zu Unrecht zu Fall gebrachten Lieblings aller Deutschen, der hinterrücks von einer Meute aus linken Journalisten und Intellektuellen gemeuchelt wurde, gestrickt wird – und die die Grundlage für eine baldige Rückkehr Guttenbergs in die Politik schaffen könnte.

Die Etablierung diese Art Dolchstoßlegende begann schon in Guttenbergs Rücktrittsrede. Bereits jetzt wird schon von einigen Unions-Politikern sowie von sagen wir eher einfachen Gemütern im Netz eine baldige Rückkehr Guttenbergs gefordert. Und wir dürfen nicht vergssen, dass Guttenberg immer noch gute Verbindungen zu und Freunde in der Springer-Presse hat.

Peter Richter sieht einen künftigen Konflikt in der Union zwischen einerseits  Populisten und andererseits Wertkonservativen, denen Glaubwürdigkeit, Ehrlichkeit usw. noch etwas bedeuten und die sich zunehmend von dem opportunistischen Verhalten der Machtpolitiker entfremden. Meine Prognose: Die Wertkonservativen werden in der Union bald so marginilisiert sein, wie es etwa ihr Arbeitnehmerflügel inzwischen ist oder es die Bürgerrechts- und Linksliberalen in der FDP oder die Sozialdemokraten in der SPD sind.  Im deutschen Parteiensystem ist Prinzipienlosigkeit schließlich kein Makel, sondern erst die Voraussetzung für höhere Aufgaben.

Ja, man sollte sich nicht zu früh freuen – vielleicht wird der Rücktritt Guttenbergs noch zum Pyrrhussieg für den Zustand der deutschen Demokratie, der die letzten Reste von Ehrlichkeit und Moral beseitigen wird und das Feld ganz den Populisten und dem Pöbel überlässt.

Apropos: Wer sich fragt, was die Guttenberg-Fans noch an “Argumenten” für Guttenberg vorbringen können, sei dies empfohlen (Achtung, Fremdschäm- bzw. Totlachgefahr!):

http://www.youtube.com/watch?v=0LXGYMfG7bQ

(Ausschnitt aus der Radiosendung LateLine / ganze Sendung als MP3)

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StuPa-Wahl an der Uni Trier: Die Programme der Hochschulgruppen

Vom 7. bis 9. Dezember wird an der Universität Trier das  neue Studierendenparlament gewählt (weitere Informationen gibt es hier).

Dankenswerterweise haben die an der Wahl teilnehmenden Hochschulgruppen dieses Jahr ihre Programme in die Form von 10 knackigen Forderungen gebracht. Da dürfte wirklich für jeden was dabei sein!

Homepage des StuPas


RCDS (Ring Christlich-Demokratischer Studenten)

  1. Zugangstests für die Uni, in form von Mensuren!

  2. Tägliches Verpflichtendes absingen, aller drei Strofen des Deutschlandliedes vor Uni Beginn!
  3. Ich hab nichts zu verbergen: Flächendeckende Videoüberwachung Vorratsdatenspeicherung und Abhören des gesamten Campus gegen die  Bedrohung durch Islamistischen und Linksextremistischen Terror!
  4. Schliessung des Uni Döners wegen der islamistischen Gefährdung!
  5. Demokratie ist nichts für Unternehmen und auch nichts für Hochschulen: Abschaffung aller Gremien der universitären Mitbestimmung, und studentischen Selbstverwaltung!
  6. Umgestaltung des Hochschulrates in einen Vorstand. Besetzt zu mindestens 51% Mit mitgliedern aus der freien Wirtschaft!
  7. Exmatrikulation aller Teilnehmer am Bildungstreik!
  8. In den Cafeterien soll als einziges Getränk Deutsches Bier verkauft werden!
  9. Reinhard-Marx-Universität stadt Karl-Marx-Universität Trier!
  10. RCDS: Denn Gott Will es!
Homepage des RCDS



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Vermischtes: 9. November, Wirtschaftskriege, Bürgergeld, Lobbyismus

Einige Hinweise und Kommentare zu aktuellen Artikeln: Heribert Prantl wirft der Politik zum 9. November Heuchelei vor, wenn sei von einer christlich-jüdischen Tradition  in Deutschland spricht. Guttenberg spricht sich für Militäreinstze zugunsten wirtschaftlicher Interessen aus und vertritt damit genau den selben Standpunkt, wegen welchem Horst Köhler zurückgetreten war. Die Einführung eines Bürgergeldes würde in Wirklichkeit vor allem den Wohlhabenden nützen und sogar negative soziale Auswirkungen haben. Und das neue Vdeo von Alexander Lehmann zeigt, wie Lobbyismus in Deutschland funktioniert. (more…)

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RCDS versus Terminator

Der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS, üblicherweise ausgesprochen und betont wie Mercedes ohne M [eːɐ̯ ‘t͡seːdɛs]) gilt gemeinhin als Hort langweiliger Spießer, die neben dem von Daddy finanzierten Jura- oder BWL-Studium ein bisschen die künftige Parteikarriere in der Union vorbereiten und Seilschaften knüpfen wollen in einem Verein, in dem Roland Koch noch als Linksliberaler gelten würde. Auf den Treffen singen sie in Holzfällerhemden und Burschenschaftsbändern das komplette Lied der Deutschen ab, und bringen ansonsten nicht viel zu Stande außer ASten abschaffen zu wollen und gelegentlich bei Wahlen mit Tarngruppen anzutreten, so die verbreitete Vorstellung jedenfalls. Doch diese ist grundlegend falsch! Denn der RCDS macht uns auf ein leider viel zu wenig beachtetes Thema aufmerksam, von dem allerdings noch erhebliche Gefahren ausgehen könnten. Dazu ein Zitat aus dem Grundsatzprogramm des RCDS (“Der Zukunft offen begegnen”, Seite 8):

Der Schnittstelle zwischen Mensch und Technik wird in den nächsten Jahren eine große Bedeutung zukommen. Maschinen können in Zukunft vermehrt selbst zum Teil des menschlichen Körpers werden. Da der biologische Körper ein wesensbestimmendes Merkmal des Menschen ist, lehnt der RCDS es ab, auf eine Ersetzung des biologischen Körpers durch synthetische Organe und Komplexe hinzuarbeiten. Dabei befürworten wir die Bemühungen der Prothetik und Medizin, beschädigte Körperteile durch möglichst ausgereifte Prothesen zu ersetzen. Der Ersatz eines unbeschädigten Teils des Körpers durch eine vermeintlich funktionell bessere Prothese kann und darf aber nicht Ziel dieser Bemühungen sein.

(1) RCDS-Mitglied oder Cyborg? Oder gar beides?

Der RCDS ist also gegen Cyborgs. Richtig gehört! Ja, der RCDS kümmert sich um die wirklich wichtigsten und vordringlichsten Probleme unserer Gesellschaft: Natürlich die, dass sich Leute ihre kerngesunden Körperteile abschneiden, um sie durch Maschinenteile zu ersetzen! Was sonst? Und er hat auch allen Grund dazu, wissen wir doch, was für einen Schaden die Cyborgs in Zukunft anrichten werden: Ohne Zweifel werden diese seelenlosen Robotermenschen bald die ganze Welt unterwerfen und in in eine kalte Technikdystopie verwandeln. Wo früher fruchtbare Äcker waren, wird kahle Ödnis herrschen, und statt Bäumen werden nur noch rauchende Schlote in den Himmel ragen! Eine Maschinenwelt, in der patroullierende Drohnen Jagd auf die letzten verbliebenen Menschen machen.

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Totale Kontrolle bei Hartz IV?

Von Frank Benedikt

Eines der größten Probleme bei erwerbsfähigen ALG-II-Empfängern ist, neben ihrem für Untätige zu hohen Kalorienverbrauch und ihrem Hang zum Warmduschen, das der Mobilität. Einerseits sind sie nicht mobil genug, um mal eben 600 Kilometer entfernt einen Job anzutreten, andererseits sind sie sehr mobil, wenn es darum geht, Arbeitsgelegenheiten und Terminen auszuweichen. Obwohl ihnen ein mehrtägiges Verlassen der Stadt oder ein Krankenhausaufenthalt ohne Benachrichtigung der zuständigen ARGE untersagt sind,  kommt dies doch immer wieder vor und die Fallmanager klagen darüber, dass sie ihren Kunden hinterherlaufen müssten. Damit dürfte in Kürze Schluss sein.

Wie aus gutunterrichteten Kreisen zu hören ist, haben die Bundesagentur für Arbeit und Apple Inc. in einem bisher einmaligen Beispiel für Private Public Partnership eine revolutionäre Lösung für dieses Problem gefunden – das sogenannte “iHartz”. Dabei handelt es sich um ein tragbares Sende- und Empfangsgerät, das es ermöglicht, per Satellit alle Hartz-Empfänger notfalls auch global zu orten und sie via Backchannel direkt von ihrer jeweiligen ARGE aus anzusprechen. So können sie beispielsweise bei Schneefall direkt zum Schneeschippen in ihrer näheren Umgebung eingesetzt werden. Mag das Ganze auch die zu erwartenden Kritiker, also vor allem Bürger- und Menschenrechtler sowie Datenschützer, zunächst an die “elektronische Fußfessel” erinnern, so dürften auch sie bald die unbestreitbaren Vorteile dieses Systems erkennen; das zuständige Projektteam der Bundesagentur verspricht sich jedenfalls viel davon.

Das Gerät selbst dürfte – nach iPod, iPhone und iPad – ein weiterer Megaerfolg für die findigen Tüftler aus Cupertino werden und ist wie zu erwarten handlich und von schlichtem, ultrastylischem Retrodesign (s. Abb. 1). Apple Inc. rechnet nach Markteinführung in Deutschland mit einem Absatz von rund fünf Millionen Einheiten allein im ersten Jahr. Sollte der VertragsabschluSS zustande kommen, dürften die Apple-Aktien an den Börsen ein weiteres Kursfeuerwerk erleben.

Das “iHartz” wird, abzüglich einer Selbstbeteiligung von 10 Euro, für Bezugsberechtigte in allen ARGE-Shops und -Outlets kostenfrei erhältlich sein. Darüber hinaus soll es als Gratis-Bonus-Package dieses chice Tragetäschchen (s. Abb. 2) geben, genannt “iSack”. Wer sich nun verapplet fühlt, na ja …

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Sänk juh for träwelling wiss Günther Oettinger

Der “Sprachpanscher des Jahres 2006” Günther Oettinger verbreitete ja schon öfter seine Ansichten wie “Englisch wird die Arbeitssprache. Deutsch bleibt die Sprache der Familie und der Freizeit, die Sprache, in der man Privates liest” und ist der Meinung, dass jeder, ja wirklich jeder “Englisch verstehen und Englisch sprechen können muss” (ok, gerade als EU-Komissar könnte das vielleicht ja recht sinnvoll sein). Und er war auch stets der Ansicht, dass sein Englisch “ganz in Ordnung” und er “in Englisch, was das Gespräch angeht, sehr sicher” sei. Nun, davon kann man sich jetzt auch selbst überzeugen:

http://www.youtube.com/watch?v=OXPPu418C78

Im Vergleich dazu wirkt “Westerwave” ja fast wie ein Muttersprachler:

http://www.youtube.com/watch?v=lLYGPWQ0VjY

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