Eine kleine Sammlung aktueller Beiträge und Artikel zu folgenden Themen:
- Korruption im EU-Parlament
- Politische “Pragmatiker”
- Libyen
- Opfer rechter Gewalt
- Mediale Diskurssteuerung
- Schweinegrippe: Verbindungen zwischen Pharmabranche, Politik und Medien
- Neues aus der Anstalt
1. Korruption im EU-Parlament
LobbyControl: Lobbyskandal im EU-Parlament zeigt dringenden Bedarf für striktere Regeln
Wie die britische Sunday Times am Sonntag (20.3., Artikel kostenpflichtig) aufdeckte, hat sie drei Mitglieder des Europäischen Parlaments der Bestechlichkeit überführt. Alle drei zeigten sich bereit, auf ein Angebot von Undercover-Reportern einzugehen und gegen Bezahlung auf Gesetzesänderungen im EU-Parlament hinzuwirken.
Taz.de: Korruption in Österreich: Politisches Aus für Ernst Strasser
Österreichs ehemaliger Innenminister tritt als EU-Abgeordneter zurück. Gegen Zahlung von Schmiergeld hatte er angeboten, auf die Bankengesetzgebung Einfluss zu nehmen.
Feynsinn: Politiker einkaufen [Update]
Wie soll man sich das eigentlich vorstellen, wenn ein Politiker gekauft wird? Lieschen Müller stellt sich das so vor: Da gehen Lobbyisten auf einen hochrangigen Politiker zu, sagen ihm: “Wir brauchen diese und jene Änderung an einem Gesetz und zahlen dir folgende Summe dafür …” Eine naive Vorstellung. Das Schlimme ist: Lieschen Müller hat recht.
2. Politische “Pragmatiker”
Franz Walter: Anbeter des Erfolgs (beim Freitag)
Der Politikwissenschaftler Franz Walter schreibt über politische “Pragmatiker”, die in der deutschen Politik, auch (und vielleicht vor allem?) in der SPD in den letzten Jahrzehnten eine als “pragmatisch” bezeichnete, ideen- und überzeugungslose Politik verfolgten, oft einer angeblichen Sachzwanglogik und dem “there is no alternative TINA)”-Modell folgend.
Kommentar: Man könnte es auch so beschreiben: Eine Kritik der eindimensionalen Gesellschaft ist auch der neoliberalen Epoche des Kapitalimus noch angemessen.
3. Libyen
Robert Misik: Ist die Militäraktion gegen Gaddafi richtig und klug?
Kommentar: Ich persönlich kann mich der Meinung von Robert Misik, sowohl der grundsätzlichen Unterstützung der UN-Resolution als auch zu praktischen Problemen bei der Militäraktion, anschließen.
4. Opfer rechter Gewalt
tagesspiegel.de: Rechtsextremismus: Die 90 vergessenen Opfer
Die enorme Diskrepanz zwischen der offiziellen Zahl der Todesopfer rechter Gewalt und dem erschreckenden Ergebnis einer Recherche von Tagesspiegel und „Zeit“ beschäftigt nun Bundestag und Bundesregierung. Die Zeitungen kamen im September 2010 auf 137 Todesopfer, die Regierung spricht bis heute, gestützt auf die Angaben der Polizeien der Länder, von lediglich 47 Toten.
5. Mediale Diskurssteuerung
ZG Blog: Mediales Dauerfeuer — was wissen wir wirklich?
In diesen Tagen kann man das System der bürgerlichen Presse und ihre Methoden hervorragend beobachten und analysieren. Es passiert nämlich nur selten, dass gleich zwei Großereignisse die Bildschirme und die Zeitungen dominieren. Beide, der »Libyen-Krieg« und die »Japan-Krise«, verdrängen fast alle anderen Themen (Guttenberg, Wikileaks usw.) Wer im gesellschaftspolitischen Diskurs mitreden will, kommt an diesen Themen nicht vorbei. Ein paar Gedanken zur medialen Diskurssteuerung.
6. Schweinegrippe: Verbindungen zwischen Pharmabranche, Politik und Medien
Das Thema Schweinegrippe ist weitgehend aus den Schlagzeilen verschwunden. Stattdessen fragen sich manche, ob die Pandemiewarnung und Diskussion um den Impfstoff nicht eine Inszenierung der Pharmaindustrie waren – und suchen nach Indizien für Lobbyarbeit.
Kommentar: Was sagen eigentlich diejenigen, die damals bei Hinweisen auf Verbindungen zwischen Politik und Pharmalobby immerzu von “Verschwörungstheorien” sprachen, heute?
7. Neues aus der Anstalt
Neues aus der Anstalt vom 22.03.2011 – garantiert unzensiert 😉
Franz Walter ist überhaupt toll. Mein Lichtblick im sonst drögen Göttinger Politikwissenschaftsstudium…
Ja, Walter schreibt super Sachen! Wie ist er denn so in der Lehre?
Ok, das andere Personal aus Göttingen kenn ich nicht 😉
Sagen wir mal, er ist verhandlungstark. Gern erinnere ich mich noch daran, wie er unrasiert und mit einem Superman-Shirt bekleidet den Universitätspräsidenten zum Weinen brachte.
Meine Gö-Zeit ist aber auch bald 5 Jahre her. Keine Ahnung wie es da heute läuft.